9. Herbst.
- Fabiënne van Olderen
- 17. Feb. 2021
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Mai 2021
Der Herbst 2020. Die Fohlenvorschau und die Auktion sind geplant, der Almsommer neigt sich dem Ende zu, aber die Pferde können noch auf die Weide. Der Herbst hat in diesem Jahr schöne Farben, aber auch den ersten Schnee gebracht!
September.
Am 3. September war die Fohlenvorschau angesetzt. Für mich war es teilweise ein Heimspiel, da diese schau in dem Stall stattfindet, in dem Issy und ihr Fohlen sind. Ich habe mein Hengstfohlen, Sensation, morgens mit dem Anhänger abgeholt, er hatte eine Box für diesen Tag. So konnte ich im Stall bleiben und bei Bedarf mithelfen. Bei der Fohlenvorschau gehe ich immer offen hinein, natürlich hofft man, dass es den Fohlen gut geht, aber mit weniger hohen Erwartungen kann es nur besser werden. Ich habe Intizara zuerst vorgestellt. Wir hatten viel geübt und sie hat es toll gemacht! Wir wurden in die Klasse IIa+ eingestuft und durften Ende September zur Auktion gehen. Dann war Sensation an der Reihe, er kannte die Gegend nicht und fühlte sich etwas weniger wohl. Er war ganz brav, aber wurde nicht ausgewahlt als Hengstkandidat. Danach brachte ich ihn zurück zum Campingplatz.
Ende September war es an der Zeit, die Pferde herunterzuholen. Der Sommer hatte lange genug gedauert. Sie durften ein wenig im Tal grasen. Auch die Stuten, die den Sommer über im Stall blieben, bekamen Urlaub. Sie durften auf die Weide in der Nähe des Stalls, einfach um Pferde zu sein!
Der 26. September war der Tag der Auktion. Ich war schon ein paar Mal dort gewesen, ich hatte ein paar Fohlen vorgestellt, als ich auf dem Fohlenhof gearbeitet habe, aber das war das erste Mal, dass ich ein eigenes Fohlen vorgestellt habe. Eine Auktion, anders als in anderen Jahren, nicht annähernd so viele Besucher wie sonst. Ich war recht spät dran, das Wetter war regnerisch. Als wir endlich an der Reihe waren, mussten wir zuerst um den Ring laufen. Intizara war nicht sonderlich beeindruckt und lief weiter neben mir her. Als es Zeit zum Longieren war, ließ sie sich auch brav herumtraben. Ich habe mich auf mein Pferd konzentriert und nicht bemerkt, was passiert ist. Bis es hieß, dass ich den Ring wieder verlassen kann, gab es kein Gebot! Ich konnte es nicht glauben und beschloss, sie nicht abzugeben und sie wieder mit nach Hause zu nehmen. Ich wollte sie nicht einfach verlassen und nicht wissen, wo sie landen würde.
Am Ende des Tages brachte ich sie zum Campingplatz, hier konnte sie in einer Box mit Sensation bleiben, bis ich ein gutes Zuhause für sie gefunden hatte.
Der Verkauf von Intizara ging viel schneller als erwartet. Am Tag nach der Auktion kam jemand, um sie zu sehen. Er war sehr begeistert und beschloss, sie zu kaufen! Ich war sehr glücklich, sie würde in der Nähe bleiben und ich konnte und durfte sie jederzeit besuchen! Sie blieb eine weitere Woche bei mir, bevor sie abgeholt wurde.
Oktober.
Im Oktober verschärfte sich die Krise um die Corona. Etliche Dinge wurden wieder geschlossen und fast alle Länder bekamen ein Einreiseverbot. Der Campingplatz beschloss, früher zu schließen und ich hatte keine Arbeit mehr. Ich verbrachte die meisten meiner Tage mit den Pferden und konnte viel reiten. Infinity hat sich in diesem Sommer sehr verbessert, sie arbeitet gerne und lernt schnell. Diesen Monat haben wir auch mit Schenkelweichen begonnen, einige Schritte waren schon erledigt, aber immer noch sehr schwierig.
In Aschau gibt es nicht viele Reitwege. Ich bekam einen Tipp von jemandem in der Nachbarschaft, wo wir reiten könnten, und so beschloss ich, es zusammen mit einem Freundin zu versuchen. Ich nahm Finn und sie nahm einen anderen Haflinger vom Campingplatz. Die Straße war ziemlich steil, so dass wir nicht überall traben und galoppieren konnten. Wir sind weit gegangen, aber die Aussicht war wunderschön! Die Ausritt war ein ziemliches Abenteuer. Ein großer Baum lag quer über unserem Weg, wir beschlossen, abzusteigen und unsere Pferde darunter zu führen. Beiden war es egal und sie genossen die Ausritt. Es hat länger gedauert als wir dachten, es war ein schönes Erlebnis, aber sicher keine Runde für jede Woche!
14. Oktober, ein schöner Tag zum Fotografieren! Weiße Berggipfel, die Sonne kommt gerade über sie, der Himmel ist strahlend blau und die grünen Felder sind leicht gefroren. Dies ist das erste Bild, wenn ich morgens aus dem Fenster schaue. Ich wohne im 4. Stock und habe einen wunderschönen Blick auf das Zillertal. Geradeaus sehe ich Mayrhofen, dahinter den Ahorn. Rechts ist der Penken, direkt am Fuße der Wohnanlage ist der Stall, in dem Issy und Impressive sind und links schaue ich auf das Dorf Ramsau. Jeden Morgen stehe ich auf und stelle fest, an was für einem schönen Ort ich lebe, und ich bin immer noch glücklich mit der Entscheidung, die ich damals getroffen habe.
Issy und Impressive waren noch auf der Weide und ich beschloss, ihnen mit meiner Kamera einen Besuch abzustatten. Press stand zusammen mit einem weiteren Zweijährige, zwei erwachsenen Stuten und 4 Kühen. Bei der Ankunft lagen die beiden Jungstute auf dem Boden und genossen die Sonne. Einen Moment lang konnte ich mit ihr sitzen und schmusen, bis eine der anderen Stuten angerannt kam und sie schnell aufstehen musste. Ich machte ein paar Bilder und nach einem letzten Kuscheln war Press damit fertig und ging weg, Zeit zu gehen.
Nächster Halt: Issy und die anderen Stuten. Auf einem großen Stück Wiese in Hippach steht Issy mit 8 anderen Stuten. Issy war heute nicht sehr an mir interessiert, das Gras war viel wichtiger. Währenddessen konnte ich einige sehr schöne Fotos von den anderen Stuten machen. Aber leider hat Issy mich immer wieder ignoriert und nur von meinem eigenen Pferd hatte ich kein schönes Bild.
Also ging ich in die Trickkiste. Es lag ein altes Stück Zeitung auf der Wiese, ich schnappte es mir und wedelte damit herum. Alle anderen Pferde sahen auf, außer Issy... Dann ließ ich mehrere Wiehertöne auf meinem Handy abspielen, alle anderen Pferde waren aufmerksam, außer Issy... Sie bewegte nicht einmal ein Ohr. Schließlich hörte Issy etwas in der Ferne, das ihre Aufmerksamkeit erregte. Eine ganze Minute lang stand sie mit erhobenem Kopf da, schnell machte ich ein paar Fotos, bevor sie mit der Nase wieder ins Gras tauchte.
Glück gehabt! Es waren ein paar schöne dabei. Sie sehen also, schöne Pläne gehen nicht immer auf!
Ende Oktober habe ich mich von Daisy verabschiedet. Eigentlich sollte ich sie einreiten, bevor sie in ihr kleines Zuhause in Deutschland ging. Doch durch die Corona lief alles anders. Die Besitzerin hatte plötzlich eine Box frei und wollte sie früher nach Hause holen. Schade für mich, aber es war auch gut. Ich bekomme immer noch Bilder von ihr und wie es ihr geht und das ist immer schön!
Am Ende des Monats war es an der Zeit, die Pferde nach Hause zu bringen. Das Gras war fertig! Der Herbst war wunderschön, mit all den Farben, aber am Ende des Monats änderte er sich plötzlich und wir bekamen den ersten Schnee! Ein Monat mit ein bisschen von allem!
Liebe Grüße, Fabiënne
Super leuk verhaald weer! 😘